Ein Herz für „unsere“ Schausteller

Fachbach beweist Verbundenheit mit seinen Kirmesbetreibern

 „Ein ‚Hunni‘ für das gebeutelte Kirmesvolk: Fachbacher zeigen sich solidarisch“ – unter diesem Titel berichtete die Rhein-Lahn-Zeitung über die Idee sich mit einer „Geste“ an die Schausteller der abgesagten Kirmes zu wenden. Ortsbürgermeister Dieter Görg hatte die Vereine des Ortsrings, die normalerweise die Kirmes in Fachbach organisieren und auch von den Erlösen profitieren, dazu aufgerufen, jeweils einen „Hunderter“ für die Verluste von Schaustellern durch den Ausfall der traditionellen Veranstaltung beizutragen. Die gesamte Schaustellerbranche leidet massiv unter den existenzbedrohenden Verdienstausfällen durch die 100-prozentige Absage aller Frühjahrsveranstaltungen.

Die überwältigende Zwischenbilanz: die meisten Vereine waren ohne zu zögern sofort dabei. Und: die Spendensumme wird auch noch durch Gewerbetreibende erhöht. Mit im Boot bei „dieser Geste, die sicherlich nicht die Welt rettet und auch nicht ansatzweise die Verdienstausfälle der Schausteller ausgleichen kann oder in der Lage ist drohende Insolvenzen abzuwenden – aber ein Zeichen sein soll“, so Görg, sind:

  • der Förderverein der Grundschule
  • der SPD Ortsverein
  • der SV Fachbach,
  • der Radclub Fachbach,
  • der Fischereiverein
  • der Tischtennisverein
  • die Kirmesjugend und
  • der Förderverein der Feuerwehr
  • die Firma „Der Bettenprofi Peter Zahlten“
  • die Firma „Elektro Bötzel“
  • die Firma „Baudekoration Lorch“ sogar mit doppeltem Einsatz mit 200 Euro

„Allen unseren Vereinen und den Fachbacher Firmen sei recht herzlich gedankt. Natürlich nehmen wir weitere ‚Mittäter‘ gerne noch kurzfristig mit auf“, erklärt Dieter Görg. Der hat übrigens noch eine zündende Idee um die Summe aufzustocken: „Wenn jetzt noch die Kommunalaufsicht meiner Bitte nachkommt 500 Euro aus dem gemeindlichen Haushalt für diesen Zweck entnehmen zu können, in dem übrigens ausreichende Mittel für die Traditionspflege bereitstünden, könnten wir den Schaustellern schon 1.700 Euro übergeben“, fasst Görg zusammen.

„Wir wissen, dass wir damit nicht die Welt retten. Wenn aber andere Gemeinden, deren Kirmes ebenfalls wegen der Coronavirus-Pandemie ausfallen musste, unserem Beispiel folgen und sich mit ihren Schaustellern solidarisch zeigen, so können wir vielleicht doch das eine oder andere Lächeln in die Gesichter der Menschen zaubern, die jahrelang verlässliche Partner waren und mit ihrem Engagement für Fröhlichkeit, Unterhaltung und strahlende Kinderaugen im Ort gesorgt haben“, appelliert der Ortschef an möglichst viele Nachahmer.