Als „zweijährliches Hochwasserereignis“ werden die aktuellen Pegelstände offiziell bezeichnet. Zwar steigt die Lahn im Bereich von Fachbach derzeit (Samstagabend, 30.1.2021) noch um rund einen Zentimeter stündlich an, der Scheitelpunkt war aber nach derzeit möglichen Prognosen bereits gestern Abend um 20.45 Uhr mit 6,16 Metern erreicht.
Der maßgebliche Pegel Kalkofen zeigt zurzeit (Samstag, 19 Uhr) 6,06 Meter an.
Allerdings sind für den Wasserstand in Fachbach auch die unterhalb von Kalkofen
zufließenden Bäche – vor allem Gelbach, Mühlbach und Emsbach – maßgeblich, aber
auch hier werden zurzeit keine großen Überraschungen erwartet. Gestern war dies
noch anders, da hat vor allem der aus dem Westerwald gespeiste Gelbach massive
Wassermassen aus starken Regenfällen und paralleler schneller Schneeschmelze
zugeführt. Am Pegel Kalkofen ist der normale Wasserstand (mittlerer Pegelwert)
mit 2,37 angegeben, die Schifffahrt auf der Lahn ist bis 3,60 Meter Pegelhöhe
Kalkofen erlaubt. Beim letzten großen Hochwasser im Februar 1984 wurden in
Kalkofen 8,73 Meter verzeichnet, da war die Koblenzer Straße in Fachbach in
großen Teilen nur noch mit Schlauchbooten befahrbar. Glatte 9 Meter war am 10.
Februar 1946 der höchste jemals gemessene Wert des Pegels in Kalkofen. Während
für Fachbach und die meisten Lahnanliegergemeinden das aktuelle Hochwasser
unter „eher überschaubar“ verbucht werden kann, sieht die Lage für
Lahnstein anders aus. Dort sorgt der Rückstau aus dem stark steigenden Rhein
und der Rhein selbst für eine schwierigere Situation: morgen soll
sicherheitshalber mit dem Stegebau begonnen werden – eine Hochwasserschutzwand,
wie etwa in Teilen von Koblenz gibt es in Lahnstein nicht. Im Bereich des
„Wirtshaus an der Lahn“ ist der Fahrradweg bereits deutlich
überspült. Der Höchststand für Lahnstein und Koblenz wird für Dienstag
erwartet.