Gedanken zum Jahreswechsel

Liebe Fachbacher,

ich hoffe sie haben alle Weihnachtsgeschenke ausgepackt und ihre Vorratskammer ist für den zweiten Feiertag noch wohl gefüllt. Somit könnte nun für die letzten Tage des Jahres Ruhe einkehren und sich Besinnlichkeit einstellen.

Gewiss werden sich viele Gedanken darüber machen, was so das zurückliegende Jahr an positiven und negativen Ereignissen und Erlebnissen mit sich brachte. Für unsere Gemeinde war es zum Abschluss ein recht gutes Jahr. So konnte, wenn auch unter vielem Ärger und mit viel Arbeit, die Sanierung des Gemeindezentrums abgeschlossen werden. Die hier verbauten rund 1.000.000 € sind meines Erachtens sehr gut angelegt. In der jetzigen Niedrigzinsphase haben wir das Gebäude energetisch aufgewertet, sodass sich die laufenden Unterhaltungskosten merklich reduzieren werden. Auch sollte die nunmehr vorhandene Barrierefreiheit nicht unerwähnt bleiben. Das Gemeindezentrum ist der Mittelpunkt in unserer Gemeinde und bietet nunmehr viele Verbesserungen für unsere dort Sport treibenden Vereine und sonstigen Nutzer. Vergessen wir also den Ärger und den Verdruss, der sicherlich auch bei den Vereinen vorhanden war, weil sie das Haus fast ein Jahr lang nicht nutzen konnten. Für das Verständnis der Nutzer bedanke ich mich herzlich. Nun ist die Maßnahme abgeschlossen und das Gebäude wieder wie üblich benutzbar. Durch die erfolgte Modernisierung auf den neuesten technischen Stand werden folgende Generationen vor viel höheren Investitionen bewahrt. In den Sommerferien des kommenden Jahres sollen noch die Geräteraumtore in der Halle und der stark beschädigte Fußboden im Foyerbereich erneuert werden. Ich hoffe, dass wir das ohne Behinderung der Vereine hinbekommen.

Gedanken zum JahreswechselDie schwierige Baumaßnahme Furtweg konnte Anfang des Jahres abgeschlossen werden. Auch bei diesem Projekt hatten alle Beteiligten, Anlieger, Baufirma, Bauleitung, VG Werke und auch ich mit vielen Problemen zu kämpfen. Hier sei den Anliegern nochmals für ihr Verständnis während der Bauphase gedankt. Weiterhin versichere ich ihnen, dass ich mir seitens der Gemeinde Gedanken über eine andere Zuwegung zum Campingplatz machen werde, um ihre Straße vom Pendelverkehr zu entlasten. Freuen sollten wir uns trotzdem über den regen Zuspruch bei der Nutzung des Campingplatzes und des Beachclubs. Ich denke, dass die Einrichtung ein Aushängeschild für unsere Gemeinde ist.

Gedanken zum JahreswechselAuch die Tiefbauarbeiten im Baugebiet Oberau II haben begonnen. Hier werden 14 Bauplätze entstehen. Für die elf gemeindeeigenen Grundstücke in diesem Gebiet konnte ich ausreichend Interessenten gewinnen. Ich hoffe, dass sie alle bei der Stange bleiben und auch in naher Zukunft die entsprechenden Kaufverträge unterschreiben werden. Hier können wir dann insgesamt 14, vornehmlich jungen Familien, eine neue Heimat bieten. Der Verkauf der Grundstücke und die hierdurch generierten Einnahmen spiegeln sich auch im Haushalt der Gemeinde wieder. So konnte bei der Haushaltsplanung für 2019 erstmals seit vielen Jahren im Finanzhaushalt (ohne Abschreibungen) ein Plus in Höhe von knapp 100.000 Euro verzeichnet werden.

Was haben wir im Jahr 2019 vor? Das von mir auf Verbandsgemeindeebene angestoßene Hochwasserschutzkonzept zur Bekämpfung der Folgen von Starkregenereignissen  haben wir zum Anlass genommen, bereits einen weiteren Schritt vorzunehmen. So wurde das Einlaufbauwerk des Fachbachs, oberhalb des Sportplatzes neu geplant. Der Bauantrag für die Maßnahme sowie der Zuschussantrag (90%iger Landeszuschuss) wurden gestellt. Ich hoffe auf eine Durchführung in 2019 um den Anliegern der Straße „Im Fachbachtal“ einen maximal möglichen Schutz vor Ereignissen, wie im vorvergangenen Sommern zu bieten.

Aufgrund gestiegener – und prognostiziert weiter ansteigenden – Kinderzahlen, muss unser Kindergarten erweitert werden. Zurzeit werden die Flächen der Räume ermittelt, die für den Betrieb der Einrichtung in den nächsten Jahren notwendig sind. Auf meinen Vorschlag hin, sollen die baulichen Anlagen auf dem jetzigen Kindergartengelände in Richtung der daneben liegenden Festwiese errichtet werden. Die Festwiese wird mit einem Tennenbelag (Gummibelag) befestigt und dem Kindergartengelände als Spielfläche zugeschlagen. Die hierauf aufzustellenden Spielgeräte müssen transportabel sein und der aufzubauende Zaun zum Dorfplatz hin, leicht demontierbar sein. So wird gewährleistet, dass hier einmal jährlich das Festzelt für unsere Kirmes aufgebaut werden kann. Somit wird das jetzige Wiesengelände einer sinnvollen ganzjährigen Nutzung zugeführt. Leider ist es so, dass unsere Landesregierung pro zu errichtendem Gruppenraum, inkl. Nebenräume, nur einen pauschalisierten Zuschuss in Höhe von 150.000  Euro gewährt und seitens des Landkreises nur 60.000 Euro zu erwarten sind, die anfallenden Baukosten in der Regel aber weit höher liegen. Andere Maßnahmen erhalten bessere Förderungen.  Zum Beispiel erhält eine Kommune beim Bau eines Dorfplatzes in einem örtlichen Sanierungsgebiet einen Zuschuss bis zu 90% der Baukosten. Auch die Kirchengemeinde, als Träger der Einrichtung, hält sich bei der geplanten Maßnahme bei den Bau- und auch Personal- und Folgekosten leider absolut heraus. Somit sind wieder die drei Gemeinden Fachbach, Nievern und Miellen in der Pflicht.

Zurzeit läuft die Abfrage der Verbandsgemeindeverwaltung, wie viele Eltern bereit sind ihr Kind verbindlich in einer neu zu bildenden Ganztagsschule in unserer Gemeinde anzumelden. Sollten die erforderlichen Zahlen erreicht werden, wird ein entsprechender Antrag an das Land gestellt werden. Sollte die Ganztagsschule kommen, wird auch die Einrichtung einer Mensa für das Angebot eines Mittagessens erforderlich werden. Gleichzeitig tritt 2019 das neue Kindergartengesetz des Landes in Kraft. Hiernach müssen Kiga-Kindern, die länger als sieben Stunden eine Einrichtung besuchen, ebenfalls die Möglichkeit der Einnahme eines Mittagessens haben. Ich hoffe, dass es in unserem Behördendschungel möglich ist, eine gemeinsame Mensa für beide Einrichtungen, zu errichten.

Nach Fertigstellung der Erschließungsstraße im Baugebiet Oberau II ist beabsichtigt im 1. Bauabschnitt die Straße auf der Insel Oberau auszubauen. Vom örtlichen Geschehen abgewendet, noch ein paar Zeilen zu unserem Gesellschaftlichen Zusammenleben. Gerade in dem Moment, in dem ich diese Zeilen schrieb, vermeldeten die Nachrichten starke Unruhen in unserem Nachbarland Frankreich. Entzündet an höheren Steuern auf Kraftstoffe spielen bei diesen Protesten vermehrt soziale Missstände eine Rolle. Wie ist das hiermit in unserem Land bestellt? Hier einmal drei Beispiele: Ist es gerecht, wenn ein Beamter mit 72Prozent seiner letzten Bezüge in Pension geht? Der gewerbliche Arbeitnehmer aber nur mit rund 48 Prozent der Durchschnittseinkommen in Rente. Nicht, dass ich dem Beamten die 72 Prozent nicht gönne. Aber warum erhält der Arbeiter nur 48 Prozent? Ist es gerecht wenn in einem Pflegeheim die alte Frau, die ein Leben lang für ein Häuschen geschuftet und gespart, Kinder bekommen und großgezogen hat, jetzt zusehen muss wie dieses Häuschen für ihre Pflege drauf geht? Nebenan im Zimmer die alte Frau liegt, die immer gut gelebt, keine Urlaubsreise ausgelassen, die ganze Welt bereist und um den Lebensstiel zu erhalten, keine Kinder geboren und großgezogen hat, nun die gleiche Leistung erhält wie sie, allerdings auf Kosten der Allgemeinheit? Ist es gerecht, wenn Dieselfahrer enorme Wertverluste ihrer Fahrzeuge in Kauf nehmen müssen, zukünftig mit ihren Fahrzeugen nicht mehr in verschiedene Innenstädte fahren dürfen und die Verursacher straffrei und ohne Schadenersatz zu leisten davonkommen? Sie sehen, es gibt in unserer Gemeinde, aber auch darüber hinaus, großen Handlungsbedarf.

Ich hoffe, dass wir unser örtliches Programm, trotz anstehender Kommunalwahlen und dem hiermit verbundenen, zeitweisen Brachliegen der Vorhaben, abgearbeitet bekommen und dass die kooperative Zusammenarbeit in unseren örtlichen Gremien auch in dieser Phase erhalten bleibt. Zum Abschluss möchte ich allen, die zur positiven Entwicklung unseres Gemeinwesens beigetragen, uns Sicherheit gegeben und mit angepackt haben, seitens der Gemeinde herzlich danken. Mein persönlicher Dank geht an die Wählerinnen und Wähler, die mich in den neu zu bildenden Verbandsgemeinde Bad Ems – Nassau (BEN) gewählt haben.

Ich wünsche Ihnen allen und Ihren Familien, auch im Namen meiner Beigeordneten und den Mitgliedern der örtlichen Gremien, ein frohes und geruhsames Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2019.

 

Ihr Dieter Görg

Ortsbürgermeister