Dialog auf den Rheinwiesen

Förderprojekt „Zukunft Stadtgrün“ soll Lützel voranbringen – gemeinsam mit der Bürgerschaft  Mangelndes Sicherheitsempfinden, zu viel Müll, fehlende öffentliche Toiletten auf der Grillwiese und der Erhalt der Freizeitgärten – das waren die wichtigsten Themen, die den Bewohnerinnen und Bewohnern von Lützel auf den Nägeln brannten. Obwohl es anfangs in Strömen regnete, kamen viele Interessierte am 1. August 2020 zur Beteiligungsaktion auf die Rheinwiesen, um sich zum Förderprojekt „Zukunft Stadtgrün“ zu informieren und „ihr“ Lützel voranzubringen. „Coronabedingt konnten wir die Bürgerschaft bisher nur mit Fragebögen und Videokonferenzen einbeziehen“, so Michaela Wolff, die Quartiersmanagerin des Projekts. „Die Beteiligung am Rheinufer war nun unser erster persönlicher Dialog.“ Dieser erwies sich als informativ, denn im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von Stadt sowie den beiden begleitenden Büros Stadtberatung Dr. Sven Fries und Schieferdecker Landschaftsarchitektur sprachen die Lützelerinnen und Lützeler vieles an: Drogenkriminalität im Gebiet, offenen Alkoholkonsum, das unschöne Bahnhofsumfeld, fehlende Müllbehälter und zu seltene Leerung. Einige Bürger befürchten, im Rahmen einer Umgestaltung ihre Gärten zu verlieren. Andere wünschen sich bessere Zugänge und mehr öffentliche Bereiche am Rheinufer. Vielen ist der Erhalt des grünen Biotops wichtig, das sich durch seine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt auszeichnet. An Grünflächen werden viele Anforderungen gestellt: Sie sollen generationengerecht, sozialer Treffpunkt, multifunktional für alle nutzbar sein und urbanes Gärtnern oder sportliche Aktivitäten ermöglichen. Gleichzeitig sind sie aber auch Lebensraum für Pflanzen und Tiere und haben eine wichtige stadtökologische Funktion. Und schließlich gilt es, die Bedarfe der Bürgerinnen und Bürger zu berücksichtigen, die in dem Fördergebiet leben. All diese Aspekte fließen zusammen mit Erkenntnissen aus den Vor-Ort-Begehungen, Untersuchungen und noch ausstehenden, weiteren Beteiligungsaktionen in ein sogenanntes „Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept“, das die begleitenden Büros derzeit erstellen und das Ende des Jahres 2020 vorliegen soll. Es wird konkrete Maßnahmen enthalten, die von der Politik beschlossen und in den kommenden rund zehn Jahren unter Beteiligung der Bürger umgesetzt werden sollen. Um noch weitere Bürgermeinungen einzuholen, wird die Quartiersmanagerin in den nächsten Wochen mit einem Lastenfahrrad in Lützel unterwegs sein. Geplant sind auch ein Erkundungsspaziergang zum Volkspark, ein Treffen mit den Gewerbetreibenden am Wallersheimer Weg sowie Gespräche mit den Anwohnern verschiedener Wohngebiete.  Des Weiteren ist in diesem Jahr noch eine größere Veranstaltung zur Bürgerbeteiligung und –information vorgesehen.
Allgemein