Verkehrsunfallstatistik 2021 der PI Birkenfeld

Gesamtunfallentwicklung:

Anstieg der Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Birkenfeld

Wurden 2020 660 Verkehrsunfälle registriert, so waren es im Kalenderjahr 2021 817 Verkehrsunfälle. Das ist ein Anstieg von 157 Verkehrsunfällen oder 23,78 %.

Bei insgesamt 53 registrierten Unfällen mit Personenschaden wurden auf den Straßen im Bereich der PI Birkenfeld 21 Personen schwer und 47 Personen leicht verletzt. Leider musste die PI Birkenfeld im Jahr 2021 einen tödlichen Unfall verzeichnen. Hierbei verlor eine 21-jährige Fahrzeugführerin ihr Leben.

Als schwer verletzt gilt laut statistischer Erfassungsvorgabe jeder Verkehrsteilnehmer, der nach einem Verkehrsunfall mindestens 24 Stunden in einem Krankenhaus aufgenommen wird.

Typisch für ländliche Regionen sind Wildunfälle. Wurden 2020 303 Wildunfälle aufgenommen, so waren es 2021 415. Hier ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen (+112 / +36,96%).

Grundsätzlich raten Polizei und Automobilverbände zur Verhinderung von Wildunfällen folgende Verhaltensregeln:

   - Fuß vom Gas in Waldgebieten und an unübersichtlichen Wald- oder 
     Feldrändern
   - Erhöhte Vorsicht auf neuen Straßen durch den Wald, Wild ändert 
     vertraute Wege kaum

Wenn Wildtiere an oder auf der Straße auftauchen:

   - Abblenden, kontrolliert und vorsichtig abbremsen und hupen
   - Mit Nachzüglern rechnen
   - Wildschweine, Rehe und andere Arten leben oft in Rudeln

Wenn eine Kollision unvermeidbar ist:

   - Besser ein kontrollierter Aufprall als unkontrolliertes 
     Ausweichen
   - Im Ernstfall das Lenkrad festhalten, geradeaus fahren und dabei 
     behutsam abbremsen

Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort ("Unfallflucht") ist eine Straftat:

Auch hier sind die Unfallzahlen von 86 auf 94 gestiegen.

Es konnten 52,13 % der "Unfallfluchten" aufgeklärt werden. 2020 waren es 46,50 %. Allerdings besteht hier noch Handlungsbedarf, um dem berechtigten Interesse der Geschädigten gerecht zu werden.

Hauptunfallursachen Wenden/Rückwärtsfahren / Abstand und Geschwindigkeit weiterhin im Fokus:

279 Unfälle sind auf diese 3 Unfallursachen zurückzuführen:

Wenden/Rückwärtsfahren: 109 (25,20 %) Abstand: 104 (24,00 %) Geschwindigkeit: 66 (15,2 %)

Konsequenten Kontrollmaßnahmen der Polizei sollen dazu beitragen, die Zahl der Unfälle zu reduzieren.

Kein Pardon bei Alkohol und Drogen am Steuer:

Von 6 auf 10 stieg die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Alkohol oder Drogen. In diesem Zusammenhang wurden zwei Personen schwer und drei Personen leicht verletzt. Frühe Aufklärung und Prävention, aber auch konsequente Kontrollmaßnahmen bezüglich Alkohol und Drogen im Straßenverkehr sind ein wichtiger Bestandteil der polizeilichen Arbeit. Bei Fehlverhalten drohen den Verantwortlichen neben Versicherungsproblemen auch ein Fahrverbot, MPU sowie Geld- und im äußersten Fall sogar Freiheitsstrafen. Darüber sollte sich jeder Fahrzeugführer bewusst sein, bevor er sich hinters Steuer setzt.

Unfall - Risikogruppen:

Kinder:

Im Erfassungszeitraum wurden 8 Verkehrsunfälle mit Kindern registriert. 3 Kinder wurden schwer verletzt. 4 Kinder trugen leichtere Verletzungen davon. Seit Jahren betreibt die Polizei Birkenfeld für ihren Bereich konsequent Verkehrsprävention bei Kindern und Jugendlichen.

Junge Fahrer:

Auch in der Gruppe der "Jungen Fahrer" ist ein Anstieg der Unfallzahlen zu erkennen. Gegenüber 2020 stieg die Zahl der Verkehrsunfälle von 135 auf 171 im Kalenderjahr 2021. Somit bleiben sie weiterhin im Fokus der polizeilichen Präventionsarbeit. Die Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren waren im Jahr 2021 an insgesamt 171 Unfällen beteiligt. Hierbei wurde eine Person tödlich und 11 Personen schwer und 16 Personen leicht verletzt. Geschwindigkeit ist hier immer noch eine der Hauptunfallursachen. Aus diesem Grunde wird die polizeiliche Präventionsarbeit hieran ausgerichtet werden.

Senioren (ab 65 Jahre):

Mit knapp 15 % oder 119 Verkehrsunfällen sind die Senioren an der Unfallentwicklung beteiligt. Eine spezielle Unfallursache ist in dieser Gruppe zwar nicht zu erkennen. Die meisten Unfälle ereigneten sich donnerstags in der Zeit von 09 Uhr bis 15 Uhr. Ein Grund hierfür könnte im Einkaufsverhalten der Senioren liegen. Mit zunehmendem Alter können sich viele Gesundheitsbeeinträchtigungen einstellen. Typisch hierfür sind Verminderung von Seh- und Hörkraft sowie eine Reduzierung der Reaktionsfähigkeit und Beweglichkeit, was nicht alles durch die Vielzahl von Fahrassistenten kompensiert werden kann.

Kampagnen der Polizei, der Verkehrswacht, der Automobilclubs und des Fahrlehrerverbandes geben hier entsprechende Hinweise zur Aufrechterhaltung einer sicheren Mobilität.

Die Polizei rät: Sorgen Sie dafür, dass sie fahrtauglich bleiben und nutzen Sie Informations-, Trainings- und Seminarprogramme. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt.

Motorradfahrer:

Im Bereich des motorisierten Zweiradverkehrs wurden 19 Verkehrsunfälle erfasst. 2020 waren es lediglich 13. 12 Zweiradfahrer wurden verletzt, davon 9 schwer. Hauptunfallursache war hier Geschwindigkeit.

Internetangebot für Motorradfahrer:

Die Polizei Rheinland-Pfalz hat ihr Internetangebot für Motorradfahrer überarbeitet und den Ansprüchen und Informationsbedürfnissen der Zielgruppe angepasst.

Schauen Sie sich die Themen wie "Anlassen" oder "Ankommen", "Gruppenfahrt" und "Sicherheitstraining" an.

https://www.polizei.rlp.de/de/aufgaben/verkehr/risikogruppen/motorradfahrer/

Oberstes Ziel der Polizeiarbeit ist weiterhin die Minimierung von Verkehrsunfällen, insbesondere mit Personenschäden.

Aktive Aufklärung, Präventionsarbeit, aber auch die Verkehrsüberwachung stehen uns hierzu als Mittel zur Unfallbekämpfung zur Verfügung.

Wir appellieren: Fahren Sie vorausschauend, verantwortungsbewusst und nehmen Sie Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer.

Ihre Polizei Birkenfeld

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