Ortsumgehung Assenheim: Ausgleichsmaßnahmen zum Erhalt der Haubenlerche sind erfolgreich

In enger Abstimmung mit der Oberen Naturschutzbehörde wurde für das Bauprojekt eine vorgezogene Ausgleichsmaßnahme (sog. CEF-Maßnahme) entwickelt. Um den Erhalt der Art während der Bauphase und nach Abschluss der Bauarbeiten zu gewährleisten, wurden durch CEF-Maßnahmen bereits frühzeitig vor dem Bau Ersatzhabitate bereitgestellt, die der betroffenen Art den Übergang in den neuen Lebensraum erleichtern und die Population in ihrem Bestand unterstützen sollen. Idealerweise wird der Lebensraum hierbei sogar verbessert und die Art nicht nur erhalten, sondern eine Vergrößerung des lokalen Vorkommens ermöglicht. Und genau das ist in Assenheim nun zu beobachten.

Im letzten Jahr hat sich die Population nun von einem auf mindestens drei Brutpaare vergrößert. In Anbetracht der Tatsache, dass die Populationszahlen bundesweit stark zurückgehen, sind das erfreuliche Nachrichten. Und nicht nur die Haubenlerche profitiert von den Ausgleichsflächen: Auch andere Vogelarten und Insekten freuen sich über das neu entstandene Angebot an Rückzugsmöglichkeiten und Futterquellen.

Gemeinsam mit Ortsbürgermeister Walter Schmitt und Biologe Erwin Rennwald hat der LBM verschiedene Ausgleichsflächen bereitgestellt und entwickelt, die nahezu ideale Bedingungen für die Haubenlerche aufweisen. Landwirt Walter Schmitt hat die Flächen zur Verfügung gestellt und bewirtschaftet diese unter Anleitung des vom LBM beauftragten Ornithologen Erwin Rennwald. In der aus landespflegerischer Sicht kargen Landschaft des intensiven Gemüseanbaus sind drei Inseln entstanden, die dem idealen Lebensraum der Haubenlerche entsprechen: Intensiv genutzte Flächen werden in magere Extensivwiesen verwandelt und bilden mit entsprechenden Blühmischungen ergänzende Nahrungsquellen. Ackerstreifen mit nachgebildeten "Kartoffeldämmen" laden zum Brüten ein, drapierte Misthaufen sorgen für ein Nahrungsangebot an Insekten.

Nach mehrjährige Vorlaufzeit, in welcher die Art kontinuierlich beobachtet und kartiert und der Erfolg der Ausgleichsmaßnahme bewertet wird, sollen die Bauarbeiten für die Ortsumgehung im 2. Halbjahr 2023 starten. Auch nach Abschluss der Baumaßnahme werden die Ausgleichsflächen intensiv weiterbetreut.

Durch ein umfangreiches Kompensationskonzept zur Ortsumgehung konnten die negativen Auswirkungen auf Natur und Umwelt - in Form von Flächenversiegelung und dem Verlust von Ackerflächen - ausgeglichen werden. Darüber hinaus konnte mit dem Projekt ein Beitrag zum Erhalt der Haubenlerche geleistet werden.

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