Auch in Kaiserslautern wird es immer wärmer

Seit dem Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 wird ein Ansteigen der Globaltemperatur beobachtet. Besonders stark ist dieser Anstieg seit den 1990er Jahren zu erkennen, was sich auch in Rheinland-Pfalz widerspiegelt. Vergleicht man die dreißigjährigen Zeiträume 1881-1910 und 1990-2021, so ist die Jahresmitteltemperatur in Rheinland-Pfalz bereits um 1,6 C angestiegen, so die Zahlen des Rheinland-Pfälzischen Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen. Das Jahr 2020 war in Rheinland-Pfalz mit einer Durchschnittstemperatur von 11,0 C das bisher wärmste Jahr seit dem Beginn der Messungen. Klimaprojektionen zeigen einen weiteren Anstieg von 2,5 bis 4,5 C bis zum Ende des Jahrhunderts, wenn keine wirksamen Klimaschutzmaßnahmen durchgesetzt werden. Dies belegen auch die Messungen an der Klimastation Kaiserslautern des Deutschen Wetterdienstes. Das Jahr 2021 war mit einer mittleren Temperatur von 9,9 C verhältnismäßig kühl, es ist jedoch im Kontext der letzten Jahre damit aber leider nur eine Ausnahme. Auch in Kaiserslautern wurden im Jahr 2020 mit 11,4 C die bisher höchsten Jahresmittelwerte der Temperatur seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 gemessen. Mit dem Anstieg der Jahresmitteltemperatur nehmen auch die besonders warmen und heißen Tage zu. Die Jahre 2018-2020 beinhalteten für Kaiserslatutern eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Sommertagen (99, 75, 75 Tage mit einer Tagesmaximumtemperatur 25 C) und heißen Tagen (25, 32, 20 Tage mit einer Tagesmaximumtemperatur 30 C). Der seit Aufzeichnungsbeginn wärmste Tag in Kaiserslautern war der 25. Juli 2019 mit einer Tagesmaximumtemperatur von 39,1 C. Hitze kann zu einer starken Belastung für den menschlichen Organismus führen. Vor allem sehr junge und alte Menschen sind besonders betroffen, da ihr Organismus noch nicht oder nicht mehr ausreichend auf die Belastung reagieren kann. Für die Belastung des Menschen ist aber nicht nur die absolute Temperatur von Bedeutung, sondern auch die relative Luftfeuchtigkeit. Ein Maß, das beide Parameter zusammenführt, ist die sogenannte gefühlte Temperatur". Beispielsweise liegt die gefühlte Temperatur bei einer Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent und einer Lufttemperatur von 33 C bei 40 C und damit 7 Grad höher als die gemessene Temperatur. Eine Hitzeperiode kann als Zeitraum von mindestens fünf aufeinanderfolgenden Tagen mit einer gefühlten Temperatur mit mehr als 26,7 C definiert werden. Auch wenn das Jahr 2021 verhältnismäßig kühl war, traten drei ebenso definierte Hitzewellen mit einer maximalen Dauer von sieben Tagen auf. Eine der Hitzewellen wies sogar Tage mit hoher gesundheitlicher Gefährdung ( 32,8 C) auf. Und auch in der ersten Jahreshälfte 2022 wurden bereits wieder relativ hohe Temperaturen verzeichnet: Mit 10,1 C war Rheinland-Pfalz die zweitwärmste Region Deutschlands, im Landkreis Kaiserslautern wurden 10,2 C bestimmt. Im Juni wurden an der Station Kaiserslautern bereits Tagesmaximumtemperaturen von bis zu 36 C gemessen. Weitere Informationen Viele Infos zum Klimawandel in Rheinland-Pfalz sind im Klimawandelinformationssystem zu finden (www.kwis-rlp.de), Informationen für Kaiserslautern auf der städtischen Website www.kaiserslautern.de im Bereich Umwelt. Auf der Unterseite zur Klimawandel(anpassung) hat das städtische Umweltschutzreferat unter anderem auch viel Wissenswertes rund ums Thema Hitze zusammengestellt. Aktuelle Daten und Statistiken der Wetterstation Morlautern finden alle Interessierte hier.
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