Für ein paar Minuten war Susan Warsinger wieder Susi Hilsenrath

„Zutritt für Juden verboten“. Rüde weist der Parkwächter ein kleines Mädchen ab, das auf seinem Einkaufsweg durch den von ihr so geliebten Bad Kreuznacher Kurpark laufen will. Susi Hilsenrath wagt es ein paar Tage später noch einmal, doch dann wird sie von der kaum älteren Tochter des Parkaufsehers, vom Vater aufgehetzt, mit Steinen beworfen. Fassungslosigkeit ist in den Gesichtern der jungen Menschen zu sehen, die der Lebensgeschichte von Susan Warsinger, geb. Susi Hilsenrath, gebannt zuhören. Die 94 Jahre alte Amerikanerin mit deutschen Wurzeln arbeitet seit Jahrzehnten für das Memorial Holocaust Museum in Washington D.C. und war beim „Zeitzeugengespräch“ im Haus der Stadtgeschichte per Video zugeschaltet. Eingeladen waren Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums an der Stadtmauer, der IGS Sophie Sondhelm sowie Mitglieder der Stadtarchiv-AG „30 Biografien jüdischer Kreuznacherinnen und Kreuznacher“.
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