Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik 2023

Die Polizeiinspektion Morbach bewertet die Entwicklung der Kriminalität im Kalenderjahr 2023 in der Einheitsgemeinde Morbach, der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf und Teilen der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues (Gemeinden Kleinich und Hochscheid) grundsätzlich positiv.

Im Jahr 2023 wurden im örtlichen Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Morbach bei der Betrachtung der Gesamtkriminalitätslage - unabhängig von deren Bearbeitungszuständigkeit - insgesamt 677 Straftaten statistisch erfasst. Gegenüber dem Vorjahr mit 774 Fällen bedeutet dies einen Rückgang um 14,3% (-97 Fälle). Von den 677 erfassten Straftaten wurden 526(-54 Fälle) auf Grund der sachlichen Bearbeitungs-zuständigkeit von der Polizeiinspektion Morbach bearbeitet. Die Aufklärungsquoten konnten in beiden Bereichen gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Im örtlichen Zuständigkeitsbereich lag diese bei 71,5% (+3,9) und bei den auf der Polizeiinspektion Morbach bearbeiteten Straftaten bei 73,2% (+7,9%). Im Jahr 2023 betrug die Häufigkeitszahl 3857 Fälle pro 100.000 Einwohner und liegt damit 330 Fälle unter dem Vorjahreswert.

Bei den Auswertungen im Zusammenhang mit der Gewalt in engen sozialen Beziehungen für den Zuständigkeitsbereich der Polizei Morbach ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. In diesem Zusammenhang wurden 12 Fälle (-11 Fälle) statistisch erfasst.

Die Nutzung der "Onlinewache" ist im örtlichen Zuständigkeitsbereich bei den Bürgerinnen und Bürgern weiterhin etabliert; die über das Portal gestellten Strafanzeigen nahmen gegenüber dem Vorjahr von 88 auf 91 Strafanzeigen leicht zu.

Bei den Delikten der sogenannten "Straßenkriminalität" konnte ein deutlicher Rückgang im Jahr 2023 von 33 Fällen auf 65 Fälle (2022: 98 Fälle) verzeichnet werden. Der Begriff der "Straßenkriminalität" umfasst alle Delikte, welche sich auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen ereignen. Hierunter fallen beispielweise Körperverletzungs- und Sachbeschädigungsdelikte.

Im Rahmen der Einzelbetrachtung ist im Bereich der Rohheitsdelikte festzustellen, dass die Körperverletzungsdelikte sich auf dem Vorjahresniveau mit 93 Fällen bewegen (2022: 95 Fälle). Von den 93 erfassten Fällen konnten 88 Fälle aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 94,6% entspricht. Viele erfasste Fälle beruhen auf einem Grundsachverhalt mit gegen-/wechselseitigen Körperverletzungen.

Einen deutlichen Rückgang konnte in der Gruppe der sonstigen Straftatbestände von 209 auf 174 Fälle festgestellt werden. Schwerpunkte in dieser Gruppe bilden die Sachbeschädigungsdelikte mit 75 Fällen (- 14 Fälle) und die Beleidigungsdelikte mit 52 Fällen (- 26 Fälle). Die Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum (Verknüpfung zur "Straßenkriminalität") blieben mit 19 Fällen deutlich unter dem Vorjahreswert mit 27 Fällen.

Die einfachen Diebstähle liegen mit 100 Fällen deutlich über dem Niveau des Jahres 2022, in welchem noch 88 Fälle statistisch erfasst wurden. Schwerpunkte bilden in dieser Gruppe die Ladendiebstähle mit 32 Fällen und die Diebstähle aus bzw. an Kraftfahrzeugen mit 8 Fällen. Die Aufklärungsquote lag bei 53%, also ein Großteil der Delikte konnte geklärt werden. Die Diebstähle unter erschwerenden Umständen sind gegenüber dem Vorjahr im örtlichen Zuständigkeitsbereich der Polizei Morbach um 20 Fälle gesunken und lagen bei einem Wert von 20 Fällen. Die Bearbeitungszuständigkeit obliegt grundsätzlich bei der zuständigen Kriminalinspektion, von der Polizei Morbach wurden 7 Fälle abschließend bearbeitet. Einen örtlichen und/oder zeitlichen Schwerpunkt konnte nicht festgestellt werden.

Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ein deutlicher Rückgang von 79 Fälle auf 49 Fälle (-30 Fälle) zu verzeichnen. Einen konkreten Erklärungsansatz gibt es hierzu nicht.

Im Zusammenhang mit der Rauschgiftkriminalität bewegen sich die Fallzahlen im Dienstgebiet der Polizei Morbach mit 59 Fällen auf dem Vorjahresniveau. Im Jahr 2023 wurden 33 Fälle auf der Polizeiinspektion bearbeitet (2022: 35 Fälle).

Im Zuständigkeitsbereich der Polizei Morbach ist die Gewalt gegen Polizeibeamte, wie bereits in den letzten Jahren auf einem nahezu gleichbleibenden Niveau mit leicht steigender Tendenz. Im Jahr 2023 kam es im Verlauf unterschiedlicher Einsatzanlässen zu zwei Beleidigungen und einer Bedrohung zum Nachteil von Polizeikräften. Zudem ereigneten sich drei Widerstände und ein tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte. Zudem wird bei einer Vielzahl von Einsatzanlässen deutlich, dass die Aggressivität, insbesondere im verbalen Bereich, gegenüber Einsatzkräften unterhalb der strafrechtlichen Relevanz deutlich zugenommen hat. Er ist mittlerweile unerheblich, ob es sich bei den beteiligten Personen um Tatverdächtige, Zeugen oder Unbeteiligte handelt. Diese Erkenntnisse ergeben sich aus der subjektiven Wahrnehmung der Einsatzkräfte und können nicht durch statistische Werte belegt werden.

Insgesamt wurden 383 Tatverdächtige im Zuständigkeitsbereich der Polizei Morbach ermittelt, 287 männliche und 96 weibliche Tatverdächtige.

Im Bereich der Jugendkriminalität (Tatverdächtige unter 21 Jahre) wurden im vergangenen Jahr 90 Tatverdächtige erfasst, was einem Anteil von 23,4% an der Gesamttatverdächtigenzahl entspricht. Die detaillierte Auswertung ergab, dass 17 Kinder, 45 Jugendliche und 28 Heranwachsende im Jahr 2023 als Tatverdächtige erfasst wurden. Im Vergleich zum Jahr 2022 haben sich die prozentualen Anteile nur unwesentlich verändert.

Die Polizei Morbach wird auch zukünftig einen Schwerpunkt ihrer polizeilichen Arbeit in der Bekämpfung der Aggressionsdelikte und der Gewalt im öffentlichen Raum bei strikter Anwendung des integrativen Ansatzes sehen.

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