Furtweg: Über Ostern geöffnet – danach ist noch Geduld gefordert

Der Furtweg in Fachbach, der seit November wegen Sanierungsarbeiten gesperrt ist, ist über die Osterfeiertage provisorisch als Zufahrt zum Campingplatz befahrbar – danach ist jedoch weiter Geduld gefordert – die Bauarbeiten ziehen sich wesentlich länger in als geplant.

Die Baustelle zur Sanierung des Furtweges in Fachbach war lange geplant. Immer wieder verschob sich der Beginn der Bauarbeiten, bei denen es ursprünglich vor allem um die Sanierung von Kanal und Wasseranschlüssen ging. Bei Kontrollen war der Sanierungsbedarf entdeckt worden. Seit November 2017 läuft die Sanierung nun in dem schmalen Weg, der auch die Zufahrt für den im vergangenen Jahr nach Umbau neu eröffneten Campingplatz an der Lahn ist. Um den Saisonbetrieb des Campingplatzes zu gewährleisten, hatte der Gemeinderat entschieden, die Bauzeit in die Wintermonate zu legen – im Bewusstsein der Probleme, die damit verbunden sein können.

Während die vergangenen Winter eher milde waren, traf es die ausführende Baufirma, die Anlieger und nun auch die neuen Pächter des Campingplatzes aber gleich mehrfach: Es gab Hochwasser – zwar nicht direkt im Furtweg Baustelle, aber im Graben der neu zu verlegenden Abwasserleitung. Dann gab es anhaltenden starken Regen und schließlich bremste eine Frostperiode die Bauarbeiten aus, bei der Material nicht eingebaut werden darf, um die Gewährleistung für die Arbeiten nicht zu gefährden. “Das alles hat bis jetzt zu insgesamt fünf Wochen Verzögerung geführt”, fasst Ortsbürgermeister Dieter Görg zusammen.

“Auch ist die Maßnahme, durch die Enge der Straße, sehr schwierig durchzuführen. So müssen neben dem neuen Kanal, der neuen Wasserleitung und drei Leerrohren (zwei von der Syna für die eventuell mal einzuziehende Gasleitung und für Unvorhergesehenes, eins von der Gemeinde für ein Glasfaserkabel) das Kabel der Straßenbeleuchtung verlegt werden und zwar so, dass sie nicht übereinander liegen. Weiterhin muss das vorhandene Telefonkabel in der gesamten Bautrasse gesichert werden”, erklärt Görg die komplizierte Vorgehensweise

“Das mit dem Telefonkabel ist auch noch eine ganz besondere Geschichte”, plaudert der Ortschef aus dem Nähkästchen.  Dieses Telefonkabel hatte nämlich schon im Vorfeld für Ärger gesorgt. „Bereits während der Planungsphase habe ich mich gemeinsam mit der Bauleitung darum bemüht, ein Glasfaserkabel durch die Telekom verlegen zu lassen, um die Anlieger mit neuester Technik zu versorgen. Das wurde seitens der Telekom aber abgelehnt.“ Dann habe man während der Baumaßnahme festgestellt, dass das im Jahr 1968 verlegte Kabel nicht tief genug liege. “Nach mehreren Anläufen kamen zwei Telekommitarbeiter zum Ortstermin nach Fachbach. Deren arrogantes Auftreten gipfelte in dem Satz: Wenn die Ortsgemeinde die Luxusausführung will, dann muss sie das auch bezahlen“, berichtet Görg. „Luxusausführung? Redet nicht unsere Politik von einer flächendeckenden Versorgung mit Breitbandkabel?“ Das Ergebnis der Diskussion: „Das alte Kabel bleibt liegen und wird zur Verlängerung angemufft. Jeder Hausanschluss wird mittels zweier Muffen verlängert – also Muffe an Muffe“, ärgert sich der Ortschef ärgert sich der Ortschef über das Flickwerk in der Straße.

„In zwei oder drei Jahren wird die neue Straße dann wahrscheinlich, trotz Verlegung des Leerrohres durch die Gemeinde, wieder an mehreren Stellen aufgebrochen und mit Querungen versehen. Das gibt einen schönen Flickenteppich, ist unnötig,absolut nicht zeitgemäß und insgesamt mit viel höheren Kosten und neuen Behinderungen verbunden“, so Görg

Der Besitzer des Campingplatzes jedenfalls hat seinen Parkplatz für de Sanierung des Furtweges als Lagerplatz zur Verfügung gestellt und die Umleitung seiner Gäste über die Straße „Im Weickert“ in Kauf genommen. Damit habe er, so Görg, die Baumaßnahmen maßgeblich erleichtert. „Seitens der Gemeinde, Bauleitung und Baufirma sind wir bemüht, den Campingplatz erreichbar zu halten.“

So werden die Gäste des Campingplatzes über das wahrscheinlich besucherstarke Osterwochenende (der Platz ist am 26. März unter neuer Leitung zur Saison eröffnet worden, Bericht folgt, die Red) über den Furtweg anreisen können. Bis die Maßnahme abgeschlossen ist, wird es aber immer wieder zu Sperrungen des Weges kommen müssen. Ein Trost für die Anwohner im Weickert: In spätestens fünf Wochen soll laut Planung das Thema erledigt sein.

Die Anwohner des Furtweges hingegen müssen weiterhin mit dem Zufahrtsverkehr leben. „Die Leute da verhalten sich übrigens klasse und sind sehr kooperativ“, lobt Görg. „Der Campingplatzbesitzer bezahlt übrigens 100.000 Euro Erschließungskosten für das untere Stück der Straße, während sich alle restlichen Anlieger rund 60 000 Euro als Ausbaubeitrag teilen“, betont Görg. „Die Kosten für die oberen Anlieger wären weit höher, wenn es nicht den Campingplatz am Ende der Straße geben würde, der einen Durchgangsverkehr hervorruft”, erläutert Görg. Wegen des Durchgangsverkehr hatte sich der Gemeinderat – gegen den Widerstand der Verwaltung – auch dafür ausgesprochen, den Anliegern für den Pflichtkostenanteil an der notwendigen Sanierung lediglich den geringst möglichen Anteil von 35 Prozent zu berechnen.