Eröffnung des Stadtbalkons der Feste Franz wird auf Sommer verschoben

Die feierliche Eröffnung des Festungsparks Kaiser Franz in Lützel verschiebt sich um voraussichtlich ein halbes Jahr. Eigentlich wollte der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen das neu gestaltete Areal zum Ende des Jahres an die Bevölkerung übergeben. Doch die Bauarbeiten haben sich Corona-bedingt verzögert. Nun können sich die Koblenzer auf einen Blick vom Stadtbalkon im Sommer 2021 freuen. Um Abstand zu halten, arbeiteten in den vergangenen Monaten immer nur wenige Menschen gleichzeitig auf der Baustelle. Zusätzlich verzögert wurde die Fertigstellung durch die Bodenbeschaffenheit: So erschwerte massiver Felsen den Bau eines Notausstiegs, der benötigt wird, um das Kriegspulvermagazin später für Besucher öffnen zu können. An schlecht zugänglichen Stellen musste das Gestein teilweise mit der Hand weggestemmt werden. Wegen der Verzögerungen hat der Eigenbetrieb einen Verlängerungsantrag beim Fördergeber, dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, beantragt. Seit Beginn der Bauarbeiten hat sich viel getan: Die gesprengten Teile des überraschend entdeckten Kriegspulvermagazins wurden rekonstruiert. Der Nachbau erfolgte in Abstimmung mit der Denkmalpflege in Stahlbeton. Demnächst werden die offen gelegten Bereiche wieder zugeschüttet und vorsichtig lagenweise verdichtet, um das unterirdische Bauwerk nicht zu beschädigen. Dann gehen die Arbeiten am eigentlichen Festungspark weiter. Es folgen die Bodenmodellierung, die Einsaat der künftigen Wiesen und die Pflanzung der Bäume. Die Wegeverläufe des neuen Parks sind größtenteils fertig. Es fehlen jedoch noch die Treppen vom Festungspark herunter zur Poterne und zur Brüstungsmauer mit dem neuen Stadtbalkon. Parallel laufen die Arbeiten am Festungshang weiter. Der Bewuchs im Bereich unterhalb der Poterne wurde bereits im Frühjahr entfernt, nun erfolgt der Freischnitt der 30 Meter hohen Felswand mit Ausmauerungen zum Kehlturm. Industriekletterer entfernen hier komplett alle Pflanzen, um Schänden an der Wand besser begutachten zu können. Das städtische Vermessungsamt setzt eine Drohne ein, um sogenannte photogrammetrische Aufnahmen zu bekommen. Gemeinsam mit Geotechnikern und Statikern wird dann eine Schadenskartierung erstellt. Auch ein Antrag auf weitere Förderung des Ausbaus der Großfestung Koblenz ist bereits beim Bund gestellt: Die Stadt Koblenz hofft auf Zuschüsse für die Instandsetzung der Poterne. Der überbaute Gang der Festung soll später als Eingang vom Quartier in den Festungspark dienen. Voruntersuchungen durch ein Team aus Freiraumplanern, Objektplanern und Statikern laufen bereits. Damit das Bauwerk für die Voruntersuchung gefahrenfrei betreten werden kann, wird zeitweise unterhalb der Poterne ein Gerüst aufgestellt und eine Notsicherung installiert. Weitergehen soll es auch mit der Instandsetzung des Forts Asterstein. Ein Förderantrag für die Ausarbeitung einer konkreten Planung ist gestellt. Der Antrag umfasst auch den Bau eines neuen Erschließungsweges zum Fort. Auf ihm sollen künftig Baufahrzeuge vom Kolonnenweg in das Fort gelangen und somit der Weg freigemacht werden für eine spätere kulturelle Nutzung des Festungsbauwerkes mit dem umliegenden Festungspark.   Fotos (Stadt Koblenz): Mit Stahlbeton wurden im September Teile des zerstörten Kriegspulvermagazins rekonstruiert. Ein neuer Notausstieg ermöglicht später eine Öffnung für Besucher. Derzeit werden die Schäden der Feste Kaiser Franz an der 30 Meter hohen Felswand mit Ausmauerungen zum Kehlturm kartiert.
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