Erneut viele betrügerische Anrufe und Whatsapp-Nachrichten, in einem Fall mit Erfolg

Gestern wurden erneut viele Senioren im Dienstbezirk der Polizeidirektion Pirmasens Opfer betrügerischer Anrufe und Nachrichten. Der vermeintliche Sohn oder die angebliche Tochter schrien und weinten verzweifelt, so dass für die Senioren nicht klar erkennbar ist, ob es sich tatsächlich um Sohn oder Tochter handelt. Dann übernimmt ein angeblicher Polizeibeamter und fordert eine hohe Kaution, die sofort zu entrichten wäre. Ansonsten kämen Sohn oder Tochter in Haft, weil sie einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätten. In mehreren Fällen waren die Opfer zunächst geschockt und verzweifelt, weil sie den Anruf für echt hielten. Glücklicherweise kam es aber nach entsprechenden Rückrufen der Opfer bei den Verwandten oder der echten Polizei nicht zu einer Übergabe des geforderten Geldes.

Außerdem erhielten auch wieder viele, meist ältere Menschen betrügerische Whatsapp-Nachrichten. Der angebliche Sohn oder die angebliche Tochter schicken eine "Hallo Mama oder Hallo Papa"-Nachricht von einer bisher unbekannten Mobil-Nummer. Dies wird mit einem Schaden des alten Handys begründet. Da man so keinen Zugriff auf das Online-Banking habe, wird um eine dringende Überweisung eines meist vierstelligen und ungeraden Geldbetrages gebeten.

Leider hatten die Täter trotz zahlreicher Veröffentlichungen in allen Medien mit dieser Masche wieder einmal Erfolg. Eine 67-jährige Frau aus Zweibrücken überwies knapp 2000 Euro. Der Betrug wurde erst später bei einem Telefonat mit dem echten Sohn unter dessen altbekannter Mobilnummer festgestellt.

Betrügerische Anrufe gibt es in bekannter Form auch von falschen Polizeibeamten, bei denen unter dem Vorwand, dass Einbrecher in der Nachbarschaft ihr Unwesen treiben würden, um "vorübergehende" Aushändigung der Wertsachen zur Eigentumssicherung gebeten wird. Nicht selten nutzen die Täter auch die Variante "falscher Arzt". Hier meldet sich ein angeblicher Doktor oder ein Professor eines örtlichen Krankenhauses und behauptet, dass Sohn oder Tochter schwer erkrankt wäre und nur die sofortige Gabe eines Medikamentes aus dem Ausland lebensrettend wäre. Dazu würde ein Bote eine hohe Geldsumme zeitnah abholen, um das Mittel schnell zu besorgen.

Immer und ausnahmslos versuchten die Täter, zu schocken und Zeitdruck auszuüben. Der Schock soll logische Überlegungen und gezielte Rückfragen vermeiden. Diese Rückfragen bei Freunden, Verwandten, im Krankenhaus oder bei der Polizei sollen auch durch den Zeitdruck verhindert werden. Oft wird sogar versucht, die Opfer ununterbrochen bis zur Übergabe am Telefon zu halten, um Kontrollanrufe auszuschließen.

Bei solchen Anrufen und Nachrichten hilft nur eines: Versuchen, ruhig zu bleiben und trotz aller Panik und Zeitdruck erst einmal rückversichern. Innerhalb kürzester Zeit erkennt man so den Betrugsversuch.

Erneut und zum wiederholten-wiederholten Male bittet die Polizei speziell jüngere Angehörige und Freunde darum, dieses Thema in ihrem Verwandten-/Bekanntenkreis zu thematisieren, um die Erfolgsaussichten der Täter zu minimieren. Erst wenn die Täter keinen Erfolg mehr haben, werden diese besonders verwerflichen Betrugsmaschen aufhören. Der finanzielle Schaden ist für die Senioren schlimm genug. Von dem erlittenen seelischen Leid, oft für den Rest des Lebens, nicht zu reden.

pdps

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