Präventionstheater am 01.12.2023 – Tipps zum Schutz vor Telefonbetrügern

Am Freitag, den 01. Dezember 2023, zeigen in Speyer ab 14 Uhr Laienschauspielerinnen und Laienschauspieler in einem Theaterstück eindrucksvoll die Maschen von Telefonbetrügern und wie Sie sich davor schützen können.

Tagtäglich rufen Betrüger beispielsweise als "falsche Polizeibeamte" oder "falsche Enkel" lebensältere Menschen an und versuchen mit immer neuen Maschen an deren Geld zu kommen. Obwohl schon viele Bürgerinnen und Bürger sensibilisiert sind, gelingt es den trickreichen Betrügern in Einzelfällen immer wieder, hohe Geldsummen oder Wertgegenstände zu erlangen. Dies zeigen auch die jüngsten Beispiele aus der Region.

Am 21.11.2023 übergab eine Seniorin aus Ludwigshafen unbekannten Tätern 70.000 Euro, nachdem die Täter ihr mit geschickten Lügen und massivem psychischem Druck glaubhaft machten, dass ihre Enkelin einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und ins Gefängnis müsse, sollte sie die Summe nicht zahlen (https://s.rlp.de/zjg4F).

Eine Seniorin aus Mutterstadt fiel nur einen Tag später beinahe auf dieselbe Betrugsmasche rein. Sie war kurz davor, den Tätern 160.000 Euro zu übergeben. Der Betrugsversuch scheiterte in letzter Sekunde, da ihr Sohn von dem Vorfall erfuhr und die Polizei informierte (https://s.rlp.de/5umq5). Auch wenn die Tat in diesem Fall vereitelt wurde, kann der Schadenseintritt in vielen anderen Fällen nicht verhindert werden.

Die Anzahl der sogenannten Callcenter-Betrugsfälle steigt sowohl im Dienstbezirk des Polizeipräsidiums Rheinpfalz als auch landesweit an. Im Jahr 2021 registrierte das Polizeipräsidium Rheinpfalz rund 1.400 betrügerische Anrufe. Im Jahr 2022 hat sich Anzahl mit rund 3.100 mehr als verdoppelt. In rund 2.800 Fällen blieb es beim Versuchsstadium, da die Angerufenen den Betrug rechtzeitig erkannten. In den circa 300 vollendeten Fällen erbeuteten die Betrüger aber knapp 2,3 Millionen Euro. Rheinland-Pfalz weit waren es rund 10 Millionen Euro Schaden.

Auch im Jahr 2023 setzt sich dieser Trend leider fort. Im ersten Halbjahr verzeichnete das Polizeipräsidium Rheinpfalz circa 1.250 Taten, in knapp 150 Fällen blieb es nicht nur beim Versuch und es entstand ein Schaden von insgesamt rund 1,5 Millionen Euro. Und das sind nur die Fälle, die der Polizei bekannt geworden sind. In vielen Fällen sind Opfer von Telefonbetrügern psychisch stark belastet. Die Scham, die sie empfinden, nachdem sie auf die heimtückischen Maschen der Täter reingefallen sind und unter Umständen erhebliche Teile ihrer Ersparnisse und Altersvorsorge verloren haben, wiegt schwer. Dies verhindert oftmals, dass sie sich Angehörigen oder der Polizei anvertrauen. Dabei sollte eins klar sein: Sie sind nicht allein. Sie haben sich auch nicht leichtfertig "übers Ohr hauen lassen". Denn die Täter agieren äußerst trickreich und skrupellos. Dabei passen sie ihre Gesprächstaktiken und Vorgehensweisen ständig an.

Opfer von Straftaten und deren Angehörige können sich vertrauensvoll an unsere Opferschutzberatung unter Telefon: 0621 963-1154 wenden. Dort erhalten sie Unterstützung, Beratung und Tipps, wie sie das Erlebte bewältigen können sowie Informationen zu weiteren Hilfeeinrichtungen und Opferrechten.

Um Sie besser vor den fiesen Betrugsmaschen zu schützen, kommen unsere Experten der polizeilichen Prävention deshalb regelmäßig zu Ihnen vor Ort. Am Freitag, den 01. Dezember 2023, sind sie in Speyer zusammen mit den Laienschauspielerinnen und -schauspielern des Präventionstheaters Schifferstadt unterwegs. Bei der kostenlosen Veranstaltung im Gemeindehaus St. Hedwig arbeiten sie Hand in Hand mit den Darstellern, um Ihnen einen noch besseren Schutz vor Betrügern zu bieten.

Das Theaterstück mit dem treffenden Namen "(K)Ein Enkel zu viel" stellt szenisch dar, wie sich Seniorinnen und Senioren vor Betrug schützen können. Zwischen den Szenen gibt die Zentrale Prävention des Polizeipräsidiums Rheinpfalz dem Publikum Tipps zum Umgang mit Betrügern.

Bei einer Pause mit Getränken, Brezeln und Kuchen können sich die Gäste austauschen und erhalten an Infoständen einen Überblick über mögliche Anlaufstellen.

Die kostenfreie Veranstaltung am 1. Dezember 2023 findet von 14 bis 16.30 Uhr in der Gemeinde St. Hedwig (Heinrich-Heine-Straße 8, 67346 Speyer) statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Räumlichkeiten sind barrierefrei zugänglich.

Kommen Sie vorbei und informieren Sie sich über die typischen Betrugsmaschen wie zum Beispiel "Falsche Polizeibeamte", "Enkeltrick" oder sogenannte "Schockanrufe" und wie Sie sich mit einfachen Tricks dagegen wehren können.

Sprechen Sie uns an und geben Sie Betrügern keine Chance. Auch Angehörige älterer Menschen sind herzlich eingeladen, um sich zu informieren.

Sie können nicht persönlich vor Ort kommen? Kein Problem. Zu diesem Zweck haben unsere Präventionsexperten eine Telefonhotline zum Schutz vor Betrug eingerichtet.

Unter der Telefonnummer 0621 963-1515 können Sie sich von Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr kostenlos telefonisch über Betrugsdelikte informieren. Rufen Sie uns an und informieren Sie sich über die typischen Betrugsmaschen und wie Sie sich davor schützen können.

Weitere Präventionstipps finden Sie auch im Internet unter https://s.rlp.de/93 oder www.polizei-beratung.de.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Rheinpfalz
Pressestelle
Bastian Hübner
Telefon: 0621-963-1500
E-Mail: [email protected]
https://s.rlp.de/86q

Pressemeldungen der Polizei Rheinland-Pfalz sind unter Nennung der
Quelle zur Veröffentlichung frei.