Krminalstatistik der Polizeiinspektion cochem für 2023

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Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 der Polizeiinspektion Cochem

Die Polizeiinspektion (PI) Cochem ist zuständig für die Gebiete der Verbandsgemeinden Cochem- Land, Kaisersesch und Ulmen ohne die Ortschaften Beuren und Bad- Bertrich sowie inklusive der Orte Lahr, Zilshausen und Mörsdorf aus der Verbandsgemeinde Kastellaun. Das Gebiet umfasst rund 507 Quadratkilometer, hier wohnen ca. 47.000 Menschen.

Der Überblick:

Im Jahre 2023 wurden im Zuständigkeitsbereich der PI Cochem 1719 Straftaten registriert. Eine erfreuliche Entwicklung, denn im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der festgestellten Delikte um 96 zurückgegangen.

Die Aufklärungsquote ging jedoch etwas zurück. Lag diese im Jahre 2022 noch bei 65,0 % sank sie in 2023 auf 62,4%.

Diese Zahlen beziehen sich auf alle festgestellten Delikte im Zuständigkeitsbereich der PI Cochem, auch solche die durch die Kriminalinspektion (KI) Mayen bearbeitet wurden.

Entwicklung der Straftaten im Bereich der PI Cochem 2018 - 2023

Rohheitsdelikte:

Unter diesem Oberbegriff sind neben den Körperverletzungen auch Raub, Nötigungen und Bedrohungen aufgeschlüsselt.

In diesem Deliktsfeld wurden 2023 insgesamt 333 Straftaten erfasst. Dies ist ein leichter Rückgang um 8 Delikte gegenüber 2022.

In dieser Deliktsgruppe liegt die Aufklärungsquote erfreulicherweise bei 88%.

Wie in den Vorjahren liegt der Schwerpunkt in diesem Deliktsbereich bei den Fällen der Körperverletzung mit insgesamt 243 Fällen. Dies entspricht einer Steigerung um 8 Vorgänge gegenüber 2022. Insgesamt eine moderate Steigerung, deren Ursache sich anhand der Zahlen nicht ergründen lässt.

Seit dem 01.04.2023 wurde die "Gewalt in engen sozialen Beziehungen" neu definiert und unter dem Begriff der "häuslichen Gewalt" zusammengefasst. Die neue Definition der häuslichen Gewalt ist jedoch viel weiter gefasst als zuvor. Die Zahlen aus den Vorjahren können daher nicht als Vergleich herangezogen werden. Im Jahre 2023 wurden in hiesigem Zuständigkeitsbereich 107 Fälle der häuslichen Gewalt bekannt. Der Staftatenschwerpunkt in diesem Phänomenbereich liegt bei den Rohheitsdelikten (Körperverletzung und Bedrohung) mit 104 Fällen.

Eigentumskriminalität:

Die PI Cochem registrierte im vergangenen Jahr 428 Diebstahlsdelikte. Dies entspricht einer leichten Steigerung um 4 Fälle gegenüber dem Vorjahr.

Den größten Anteil haben die einfachen Diebstahlsfälle mit 296 Vorgängen.

Die übrigen 132 Fälle betreffen solche unter erschwerten Umständen, d. h. z. B., die entwendeten Gegenstände konnten nur erlangt werden, wenn besondere Sicherungsmaßnahmen durch die Täter überwunden wurden. Hierunter zählt der klassische Einbruchsdiebstahl aus einer Wohnung.

Dabei ist der klassische Wohnungseinbruch um vier Fälle, auf insgesamt 20 Delikte in 2023 gesunken.

Wir mahnen weiterhin zur Aufmerksamkeit. Der aufmerksame Nachbar ist der Beste Schutz, den man sich wünschen kann. Beobachten sie auffällige Personen und Fahrzeuge in ihrer Nachbarschaft. Sprechen sie diese an oder verständigen sie direkt die Polizei. Achten sie auf ihr Eigentum. Verriegeln sie Wohnungstüren, Fenster und die Tore von Garagen. Lassen sie keine hochwertigen Fahrräder, z. B. E-Bikes ungesichert in der Hofeinfahrt stehen.

Vermögensdelikte:

Unter diesem Oberbegriff sind u. a. alle Betrugsarten sowie Unterschlagungen zusammengefasst.

Der positive Trend der Vorjahre setzt sich hier fort. Wurden in 2022 noch 311 Fälle in diesem Deliktsfeld festgestellt, waren es in 2023 lediglich 273 Fälle.

Auch wenn bei den Betrugsdelikten ein Rückgang von 203 Fällen in 2022 auf 174 Fälle in 2023 festzustellen ist, bemerken wir eine nach wie vor hohe Aktivität verschiedenster Tätergruppen in diesem Bereich. Wir gehen davon aus, dass hier auch ein großes Dunkelfeld vorhanden ist, d. h. Versuchshandlungen per Telefon, Internet oder WhatsApp stattfinden, bei welchen die Betroffenen die Masche erkennen und nicht darauf eingehen und dies nicht zur Anzeige bringen.

Bleiben sie kritisch und geben sie keine Bank- oder Zahlungsdaten am Telefon, per WhatsApp oder im Internet bekannt. Kein seriöses Unternehmen wird solche Daten dort abfragen.

Rauschgift, Umwelt, Sachbeschädigung:

Die Fallzahl bei der Sachbeschädigung bewegt sich auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr (217 Fälle) und betrug 224 Fälle in 2023. Dabei konnte die Aufklärungsquote auf 34,4% von 34,1 % in 2022 minimal gesteigert werden.

Auf öffentlichen Wegen und Plätzen waren 67 Sachbeschädigungen, zu verzeichnen. In 73 Fällen wurden Kraftfahrzeuge beschädigt.

In 135 Fällen wurde der unerlaubte Besitz von Rauchmitteln festgestellt. Das waren 14 Fälle weniger als in 2022. Der überwiegende Teil dieser Straftaten wurde bei der KI Mayen bearbeitet.

Tatverdächtige:

Die Ermittlungen führten zur Identifizierung von 849 Tatverdächtigen (658 Männer; 191 Frauen). Hierbei handelte es sich bei 134 Personen um Jugendliche oder Heranwachsende im Alter bis 21 Jahren (109 männliche und 25 weibliche).

Fazit:

Der Rückgang um fast 100 Delikte im Vergleich zum Vorjahr ist erfreulich. Der Rückgang verteilt sich auf unterschiedliche Deliktsbereiche, überwiegend auf die Vermögensdelikte. Lediglich bei der Körperverletzung ist ein Anstieg verzeichnet worden.

Bereits im letzten Jahr lagen wir im Bereich der PI Cochem mit der sogenannten Kriminalitätshäufigkeitszahl, die die Wahrscheinlichkeit Opfer einer Straftat zu werden beschreibt und dabei die Kriminalitätsbelastung pro 100.000 Einwohner benennt, deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Diese Zahl lag 2022 bei 3.862 und hat sich für das Jahr 2023 erneut verbessert auf den Wert 3.657.

Der gute soziale Kontakt der Menschen untereinander im ländlichen Raum, trägt wesentlich zum guten Sicherheitsgefühl unserer Bevölkerung bei.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Mayen
Polizeiinspektion Cochem
R. Hausmann, EPHK
Telefon: 02671- 9840

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