Verkehrsfreigabe Burgbergtunnel in Bernkastel-Kues

Nachdem alle Tests und die abschließenden Brandversuche erfolgreich abgeschlossen wurden, können die Autofahrer ab dem Mittag des 18. Mai 2020 den Burgbergtunnel wieder wie gewohnt nutzen. Damit werden insbesondere die Wege vom Hunsrück nach Bernkastel wieder umleitungsfrei möglich sein.

Zuletzt waren noch geringfügige Verzögerungen der Fertigstellung auf Grund der weltweiten Corona-Pandemie zu beklagen. Mitarbeiter der ausführenden Firmen hatten wegen der Krise Reisebeschränkungen zu erdulden und waren deshalb nicht immer zeitgerecht verfügbar. Ausstehende Lieferungen von elektronischen Bauteilen aus Fernost werden dazu führen, dass Restarbeiten - allerdings ohne Beeinflussung des Verkehrs - in den kommenden Wochen noch ausgeführt werden müssen. In diesem Zusammenhang werden dann auch die alten Lüfteranlagen demontiert, die in einer stundenweisen Sperrung des Tunnels und außerhalb der Verkehrsspitzen erledigt werden können.

Der Bau der Fluchtröhre und die verbesserten Brandschutzmaßnahmen im Tunnel wurden durch die europaweite Verschärfung der Sicherheitsanforderungen an Straßentunnel erforderlich. Nach schweren Brandkatastrophen in Tunneln Ende der 1990er Jahre hatte der Gesetzgeber gefordert, die Brandrisiken in Tunneln zu reduzieren und die Rettungsmöglichkeiten zu verbessern. Zur deutlichen Verkürzung der Fluchtwege im Brandfall wurden zwei Notausgänge in der Hauptröhre gebaut, die über einen neu errichteten Fluchtstollen nach außen führen. Gleichzeitig wurden die technischen Einrichtungen zur Eigen- und Fremdrettung, zur Branddetektion und zur Brandbekämpfung verbessert, so dass das Sicherheitsniveau des Burgbergtunnels auf einen modernen Standard gebracht werden konnte. Dabei darf nicht vernachlässigt werden, dass die technische Ausrüstung des Burgbergtunnels nach über 23 Jahren veraltet und auch ohne den Fluchtstollen nicht mehr zeitgemäß war.

Baulastträger für die Maßnahme ist der Landkreis Bernkastel-Wittlich. Die Baukosten der Nachrüstung belaufen sich auf ca. 9,5 Millionen Euro, die vom Land mit 88 % gefördert werden.

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